Verdauung

Fit trotz üppigem Festtagsessen

Feiertage schlagen auf den Magen: Man isst zu viel, zu süss und zu fett, und der Magen-Darm-Trakt muss auf Hochtouren arbeiten. Das Völlegefühl und andere unangenehme Begleiterscheinungen lassen nicht lange auf sich warten. Was tun?
Feiertage schlagen auf den Magen: Man isst zu viel, zu süss und zu fett, und der Magen-Darm-Trakt muss auf Hochtouren arbeiten. Das Völlegefühl und andere unangenehme Begleiterscheinungen lassen nicht lange auf sich warten. Was tun?

Kein Wunder, dass unser Magen die Freude an Festtagen nicht teilen will. Die Aufgabe der Verdauung besteht darin, die Nahrung zu verarbeiten, doch die Feiertage machen dem ganzen Verdauungssystem ganz schön zu schaffen. Fettige Mahlzeiten und allerlei Süsskram werden in der Regel von alkoholischen Genüssen begleitet, und das Ganze mit viel Zeit ohne Bewegung. All das bringt unsere Verdauung aus dem Takt.

Der Körper ist mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt, statt die Nahrung zu verarbeiten. Der Alkohol hemmt daneben die Magenmuskulatur. Die Nahrung bleibt dort länger und geht langsamer voran. Und ohne Bewegung kann die übermässig belastete Verdauung nicht mehr reibungslos funktionieren. Es kommt zu Blähungen, Sodbrennen, Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung, Krämpfen, Magenschmerzen und Brennen am Brustbein. Diese typischen Beschwerden gehen manchmal mit weniger spezifischen Beschwerden wie Leistungsschwäche, Schlaflosigkeit und sogar Herzschmerzen einher.

Nach den Feiertagen freut sich Ihre Verdauung über eine Verschnaufpause. Hier sind Tipps, die nach dem Genuss-Marathon wirklich helfen, die Verdauung wieder in den Schwung zu bringen.

  • Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Die Muskeltätigkeit von Dünn- und Dickdarm (die Peristaltik) wird durch Bewegung stimuliert. Sogar einfache Spaziergänge fördern unseren Darm, die zu verdauende Nahrung zu transportieren. Die frische Luft liefert mehr Sauerstoff und hilft dadurch, Nährstoffe zu verbrennen.
  • Sanfte Bauchmassagen dienen demselben Zweck. Machen Sie eine leichte Massage mit Pfefferminzöl rund um den Nabel im Uhrzeigersinn. Wichtig ist dabei, keinen Druck auszuüben, sondern einfach die oberste Hautschicht zu verschieben.
  • Auch eine bewusste Atmung wirkt wie eine sanfte Bauchmassage, wobei man seinen Atem ganz tief in den Bauch “schickt”. Der Magen wölbt sich unter dem Druck nach aussen. Beim Ausatmen ziehen Sie den Bauch schön tief ein.
  • Gegen Krämpfe und Völlegefühl hilft Phytotherapie mit Anis, Fenchel, Kümmel oder Pfefferminze. Sie verleihen den Gerichten nicht nur eine besondere Geschmacksnote, sondern sorgen auch für Entspannung im belasteten Magen-Darm-Trakt.
  • Bitterstoffe tun Ihrem ermüdeten Verdauungapparat gut. Ingwer und Kurkuma wirken entzündungshemmend, Regen die Verdauung an und können gegen Übelkeit helfen. Viele Bitterstoffe enthalten Küchenkräuter (Bohnenkraut, Estragon, Rosmarin und Thymian), Gemüse (Brokkoli, Chicorée, Rosenkohl, Artischocke) sowie Blattsalate (Löwenzahn, Kresse, Rucola, Radicchio).
  • Ein Pfefferminztee hilft bei verschiedenen Magenbeschwerden. Pfefferminzöl hat eine krampflösende Wirkung und regt die Verdauung an.
  • Nahrungsergänzungen, die über eine Wirkstoffkombination aus Kümmel und Pfefferminze verfügen, können Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe und Völlegefühl lindern.
  • Kümmelöl fördert die Verdauung, indem es die Produktion der Magensäure anregt und das Entstehen gasbildender Darmbakterien hemmt.
  • Nach Schlemmertagen wird sich Ihre Verdauung bestimmt auf einen entlastenden Veggie-Tag freuen. Kochen Sie eine Gemüsesuppe aus jahreszeitlichem Gemüse und Bio-Kräutern. Oder dünsten Sie Reis mit Obst und Gemüse. Diese Gerichte sorgen für eine besser funktionierende Verdauung. Vermeiden Sie dabei blähende Lebensmittel wie etwa Kohl.
  • Ein Suppenfasten passt besonders gut in den Alltag: die Suppe lässt sich leicht vorbereiten und Sie können diese in einer Thermoskanne mit zur Arbeit nehmen. Essen Sie zum Frühstück eine Haferflockensuppe und eine Gemüsesuppe zum Mittag- und Abendessen. Diese Suppen sind leicht verdaulich und magenschonend.
  • Um den Stuhl weicher zu machen und festsitzende Reste auszuschwemmen, verwenden Sie Leinsamen, Flohsamen oder Kleie. Sie können zum Beispiel einen Teelöffel Flohsamenschalenpulver und einen Teelöffel Heilerde mit 300-400 ml Wasser mischen und in kleinen Schlucken trinken. Diese Produkte quellen im Darm auf und vergrössern dadurch das Volumen des Stuhls.
  • Trinken Sie 2 bis 2.5 Liter Flüssigkeit pro Tag: Wasser, Kräuter- und Gewürztees (Ingwer, Schafgarbe, Kamille, Anis, Fenchel, Zimt, Kümmel) oder verdünnte Säfte. Verzichten Sie aber auf kohlensäurehaltige Getränke und Säfte aus tropischen Früchten.
  • Wenden Sie Pulver aus Gerstengras, Spirulina, Chlorella, Alfalfa oder Grapefruchtkernextrakt als tägliche Nahrungsergänzung an, um die Entgiftung und den Aufbau der Darmflora zu unterstützen.
  • Entspannende Spaziergänge, gute Musik, ein interessantes Buch, eine weiche Massage oder ein verwöhnendes Bad tun nicht nur der Seele, sondern auch dem Körper gut. Nehmen Sie sich viel Zeit für sich selbst: Ihre Verdauung mag kein Stress, insbesondere nach festlicher Belastung.
  • Falls Sie dauerhaft unter Magen-Darm-Störungen leiden oder starke Beschwerden verspüren, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt.
Diese Tipps sorgen für ein befreites und leichteres Körpergefühl nach den üppigen Feiertagen!

Fakten zum Thema

  • Die wirkungsvollste Möglichkeit, Beschwerden nach dem Festessen vorzubeugen, ist massvoller Genuss.
  • Bauchschmerzen sind meist die Folge von einem zu schnellem Essen, wenn Luft durch den Magen in den Darm gelangt.