Schwarzkümmel

Das Wunder-Würzmittel das Viren, Bakterien und Pilze killt

Schwarzkümmel ist seit Jahrhunderten als Allheilmittel mit hervorragenden Eigenschaften bekannt. Dieses pfefferähnliche Gewürz findet sowohl innerliche als auch äusserliche Anwendung und punktet mit gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen. Was steckt hinter dieser Heilpflanze mit Tradition?


Der echte Schwarzkümmel (Nigella sativa) stammt aus Irak, der Türkei und Westasien und hat nichts mit Kümmel oder Kreuzkümmel zu tun. Das Gewürz enthält etwa 60 bis 80 Prozent ungesättigte Fettsäuren, gesunde Bitterstoffe und Saponinen sowie acht essenzielle Aminosäuren (Serin, Valin, Phenylalanin, Tyrosin, Arginin, Glycin und Asparagin). Schwarzkümmel ist reich an Selen, Zink, Kupfer und Magnesium, an Vitaminen A, C und E sowie B-Vitaminen (vor allem Folsäure und Biotin). Aus den Samen von Schwarzkümmel werden zwei Arten von Öl gewonnen – ein ätherisches und ein fettes Öl. Sein ätherisches Öl beinhaltet reichlich keimtötendes Thymochinon, der auch allergische Symptome lindern kann. Das Schwarzkümmelöl kann entzündungshemmend, schmerzlindernd, entkrampfend, antibakteriell, antifungal (pilztötend), blutdrucksenkend und antioxidativ wirken. Das Öl findet daneben Anwendung in Gesichtsmasken, Lotionen, Seife, Badezusätzen und als Haarkur.

Schwarzkümmel wird auch in Kapselform eingenommen, da er einen ziemlich strengen Geschmack (irgendwo zwischen Anis und Schwarzem Pfeffer) hat, den nicht alle mögen. Doch viele verwenden Schwarzkümmel gerne beim Backen und Kochen sowie zum Verfeinern von Salaten und anderen Speisen, wodurch diese Speisen bekömmlicher werden. Die Schwarzkümmelsamen sind ideal für eine orientalische Würze. Schwarzkümmel unterstützt die Verdauung, trägt zur Senkung des Bluthochdrucks sowie des Blutzuckerspiegels bei Diabetes bei, regt die T-Helferzellen im Blut an und stärkt somit das Immunsystem. Schwarzkümmelöl kann die Behandlung von Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen und anderen Allergien unterstützen: durch seine entzündungshemmenden Wirkstoffe kurbelt es die Produktion verschiedener Prostaglandine (Gewebshormone) an, die ihrerseits die Ausschüttung des allergieauslösenden Botenstoffes Histamin hemmen können.

Wie können Sie diese Wundersamen am besten anwenden? Hier sind die besten Tipps.

  • Gegen Heuschnupfen können Sie einen Esslöffel kaltgepressten Bio-Schwarzkümmelöls pro Tag vor oder beim Essen einnehmen. Falls Sie seinen intensiven Geschmack nicht mögen, mischen Sie das Öl mit Honig oder in Fruchtsaft. Das Öl kann auch auf die Haut um die Nase eingerieben werden.
  • Nehmen Sie Schwarzkümmelöl nie auf nüchternen Magen ein, sonst kann die Magenschleimhaut gereizt werden. Beginnen Sie mit einer kleinen Dosierung und steigern Sie diese langsam. Beachten Sie die Packungsbeilage.
  • Das Schwarzkümmelöl wirkt beruhigend und entzündungshemmend bei Pickeln und bei Neurodermitis. Reiben Sie die betroffene Stelle ein oder tupfen Sie diese auf.
  • Das Schwarzkümmelöl kann als ein Antisplissmittel in die Haarspitzen einmassiert werden. Oder Sie können ein paar Tropfen in das ganze Haar einmassieren. Ihr Haar erscheint nach dieser Wohlfühlkur viel kräftiger und glänzender. Gegen Haarausfall massieren Sie ein paar Tropfen in die Kopfhaut ein, lassen Sie es 15 Minuten einwirken und spülen Sie danach Ihr Haar mit lauwarmem Wasser.
  • Schwarzkümmelöl kann für Ölziehkuren („Ölschlürfen“) verwendet werden.
  • Zum Inhalieren geben Sie ein bis zwei Esslöffel fettes Schwarzkümmelöl in einen Liter heisses Wasser.
  • Kaufen Sie nur kaltgepresstes Schwarzkümmelöl aus kontrollierter Bio-Qualität, das frei von Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffen ist. Als besonders hochwertig gelten syrisches und ägyptisches Schwarzkümmelöl der Sorte „Kara siva“.
  • Beachten Sie, das Öl kühl und dunkel zu lagern.
  • Beachten Sie, dass das Schwarzkümmelöl bei extremer Überdosierung auf Nieren und Leber toxisch wirkt. Die Einnahme auf leeren Magen kann vermehrtes Aufstossen fördern. Bei Schwangerschaft sollten Sie auf Schwarzkümmel eher verzichten.
Mit diesen Tipps profitieren Sie vom komplexen Zusammenspiel der gesundheitsfördernden Wirkstoffen von diesem ungewöhnlichen Gewürz.

Fakten zum Thema

  • Das Einlegen von Gemüse in einem Einmachglas mit einem Teelöffel Schwarzkümmelsamen kann die Haltbarkeit von Speisen verlängern.
  • Die nur in Nigella enthaltene phytochemische Verbindung Thymochinon hat eine stark antivirale Wirkung, welche der Wirkung des Malariamittels Hydroxychloroquin überlegen sei, und das ohne Nebenwirkungen.
  • Schwarzkümmelöl fand sich als Grabbeigabe des ägyptischen Pharao Tutanchamun.
  • Schwarzkümmelöl findet Anwendung in Tiermedizin. Pferde werden mit dem Öl eingerieben, um Stechmücken, Fliegen und Parasiten abzuwehren.