Pfefferminze

Das berühmte Heilkraut gegen Schmerzen und Krämpfe

Dieses Heilkraut ist das beliebteste Kaugummigewürz, erfreut sich als Zutat in Süssspeisen und Cocktails grosser Beliebtheit und wird als Hausmittel gegen Erkältungen, Kopfschmerzen, Verspannungen und Magen-Darm-Beschwerden gerne angewendet. Was macht Pfefferminze so beliebt?


Das berühmte Heilkraut ist leicht pfefferartig im Geschmack, was zur Bezeichnung Pfefferminze führte. Ihren intensiven, typischen Minzgeruch verdankt Pfefferminze dem in ihren Drüsen gespeicherten ätherischen Öl. Pfefferminzöl enthält reichlich Menthol und Menthon, welche eine Veränderung der Zellmembran fördern. Pfefferminze weist dadurch lokal anästhesierende Wirkung auf. Daneben kann sie einige Botenstoffe hemmen, welche zur Entstehung von Kopfschmerzen beitragen. Darüber hinaus stimuliert Pfefferminzöl Kälte- und Druck­rezeptoren auf der Haut und löst ein langanhaltendes Kältegefühl im Bereich der lokalen Anwendung aus, was die Schmerzweiterleitung unterdrückt. Eine Studie mit Migräne-Patienten zeigte, dass sie nach regelmässigem Schmieren einer Menthol-Lösung auf die Haut weniger Migräne-Attacken, Schwindel und Lichtempfindlichkeit erlitten.

Neben Menthol enthält Pfefferminze Flavonoide, Bitter-, Gerbstoffe und andere Verbindungen, welche für eine krampflösende, antimikrobielle, antivirale, harntreibende, beruhigende und schmerzlindernde Wirkung verantwortlich sind. Typische Erkältungsbeschwerden wie Husten und Schnupfen werden durch Menthol sanft gelindert und Pfefferminztee aus frischer Pflanze ist besonders wirksam bei schwerem und keuchendem Atem. Die Wirkstoffe der Pfefferminze regen die Flimmerhärchen in Bronchien an, so dass sich auch festsitzender Schleim lösen kann.



Pfefferminzstoffe wirken synergetisch und bringen den Kreislauf sanft in Schwung, sodass man bei Müdigkeit munterer wird. Bei Blähungen und Bauchkrämpfen wirken sie dagegen beruhigend. Pfefferminze ist ein bewährtes Mittel gegen Übelkeit und Brechreiz, da sie leicht anästhetisch auf die Magenschleimhaut wirkt. Ausserdem kann das ätherische Pfefferminzöl Magen- und Darmtätigkeit stimulieren, indem es die Freisetzung von Salzsäure, Pepsin und Histamin fördert und die Gallenproduktion verbessert. Dabei löst Pfefferminze Krämpfe im gesamten Verdauungstrakt und wirkt wohltuend bei Durchfall.

Wie können Sie von allen gesundheitsfördernden Eigenschaften der bekanntesten Minze profitieren? Hier haben wir die besten Tipps und Tricks gesammelt.

  • Sie können Pfefferminze nicht nur bei Desserts und Cocktails anwenden, sondern auch in herzhaften Speisen: Saucen, Currys, Geflügel, Lamm, Hülsenfrüchten und Gemüse.
  • Frische oder getrocknete Pfefferminze eignet sich gut für Tee. Dafür übergiesst man ein-zwei Esslöffel geschnittene Blätter mit 150 ml heissem (nicht kochendem) Wasser, lässt den Aufguss zugedeckt zehn Minuten lang ziehen und seiht ab. Man kann maximal sechs Gramm Pfefferminze pro Tag verwenden. Da Pfefferminze kein Koffein enthält, kann ein solcher Tee abends getrunken werden. Für den Minztee verwendet man kein Gefäss aus Metall, sonst wird der erfrischende Geschmack gehemmt.
  • Bei Reizdarmbeschwerden nimmt man Pfefferminzöl in Form von Kapseln ein. Sie sind magensaftresistent, um hochkonzentrierte Wirkstoffe direkt in den Darm transportieren zu können.
  • Bei Spannungskopfschmerzen können Sie zwei Tropfen ätherisches Pfefferminzöl auf ein Taschentuch geben und Ihren Nacken und Schläfen einreiben. Es ist auch empfehlenswert, den Menthol-Duft einer Tasse Tee aus frischen Minzblättern einzuatmen.
  • Bei Migräne können Sie auch eine Kopfmassage machen, indem Sie fünf Tropfen ätherisches Öl auf den Fingern verteilen und die Kopfhaut von der Stirn bis zum Nacken leicht massieren. Machen Sie das aber nicht vor dem Schlafengehen, da Pfefferminzöl anregend wirken kann.
  • Gegen Schnupfen hilft Inhalieren mit einem Tropfen Pfefferminzöl in einer Schüssel heissem Wasser. Atmen Sie die aufsteigenden Dämpfe tief und langsam ein.
  • Bei einer Erkältung mit Schnupfen und Kopfschmerzen bereiten Sie eine Mischung aus ätherischen Ölen von Zypresse (zehn Tropfen) und Niaouli, Pfefferminze und Kardamom (je fünf Tropfen) vor und reiben Sie damit Nase, Schläfen und Stirn ein. Oder geben Sie zehn Tropfen dieser Mischung in einen Becher Milch und danach ins Badewasser für ein Vollbad. Diese Mischung wirkt desinfizierend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Pfefferminzextrakt in Kapseln wirkt krampflösend bei Menstruationsschmerzen. Auch Muskelkrämpfe lassen sich durch das Einreiben von ätherischem Pfefferminzöl lindern.
  • Pfefferminze weist eine antiseptische Wirkung auf die Mundschleimhaut auf und kann Entzündungen im Mundraum mindern und Mundgeruch vorbeugen, indem sie Keime abtötet.
  • Bei Lippenherpes hilft das Einreiben des ätherischen Pfefferminzöls die die betroffenen Stellen.
  • Trinkt man mehr als drei Tassen Pfefferminztee am Tag, kann dieser eine gereizte Magenschleimhaut angreifen und Übelkeit hervorrufen. Pfefferminztee sollte auch bei Sodbrennen und in der Stillzeit nicht getrunken werden, da er die Produktion der Magensäure anregt und eine milchhemmende Wirkung hat. Bei chronischen Gallensteinen konsultieren Sie unbedingt Ihren Arzt vor der Einnahme.
  • Vorsicht bei Babys und Kleinkindern: das ätherische Pfefferminzöl kann bei ihnen Stimmritzenkrampf mit Atemnot verursachen.
Probieren Sie den wohltuenden Duft und die gesundheitsfördernde Wirkung der Pfefferminze selber aus und lassen Sie sich von ihren vorteilhaften Effekten überzeugen!

Fakten zum Thema

  • Schon die alten Römer nutzten Minze als Gewürz, Heilkraut und Aphrodisiakum.
  • Es gibt mehr als 20 Minzarten mit verschiedener Wirkung.
  • Obwohl Pfefferminztee ein beliebtes Hausmittel gegen Halsschmerzen ist, wirkt sich Menthol zu scharf auf einen gereizten Hals aus. Daher sollte man Pfefferminztee bei Halsschmerzen vermeiden.
  • Laut einer Studie, verfügten die Probanden nach der Inhalation von frischem Minzgeruch über mehr Kraft und konnten schneller rennen.

Wie wenden Sie Pfeffermize an?

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