Nagellack
Schöne Hände beginnen hier
Für viele ist der Nagellack das Aushängeschild ihres Looks und kreatives Nageldesign ist oft ein wesentlicher Bestandteil des individuellen Stils. Nagellacke bestechen durch die Vielfalt der Paletten und die Sättigung der Farbtöne. Welche Arten von Nagellacken gibt es und welche Eigenschaften sollten sie haben?
Die Auswahl an Nagellacken ist heutzutage sehr gross. Jeden Tag gibt es neue Innovationen in der Modebranche und die Nagellackindustrie zieht nach. Nagellacke werden nach ihrem Aussehen und ihrem Verwendungszweck unterschieden. Man unterscheidet folgende Lacke
nach ihrem Aussehen.
Klassische Nagellacke werden verwendet, um die Nagelplatte mit zwei oder drei Schichten zu bedecken. Sie erfordern keine speziellen Werkzeuge oder Techniken für das Auftragen und Fixieren – man muss lediglich den einzelnen Schichten Zeit zum Trocknen geben. Ein widerstandsfähigeres Analogon sind
Gellacke, die in mehreren Schichten (Unterlack, Lack, Überlack) aufgetragen und unter einer UV-Lampe gehärtet werden.
Glitterlacke enthalten Glitzerelemente in verschiedenen Formen und Grössen. Sie verschönern die Nägel und verleihen ihnen ein glänzendes Finish.
Mattlacke haben keinen Glanzeffekt. Es handelt sich um dichte Texturen, die in einer Schicht aufgetragen werden können.
Chamäleon-Nagellacke verändern ihre Farbe je nach Blickwinkel. Und der heutige Trend ist
Striplac – ein Nagellack, der leicht aufzutragen ist und in Sekundenschnelle trocknet. An den Fingernägeln hält er 10 Tage, auf den Fussnägeln sogar noch länger, mit einem aussergewöhnlich glänzenden Finish. Er kann einfach durch Abziehen des Nagellacks entfernt werden. Der Nagel wird dadurch nicht beschädigt, er bleibt gesund, sauber und ist bereit für den nächsten Lackauftrag.
Je nach Verwendungszweck unterscheidet man folgende Nagellacke.
Pflegende Nagellacke sind ein modernes Produkt, welches die Nagelpflege erleichtert. Mit ihnen kann man eine angenehme Maniküre bekommen und gleichzeitig die Nägel mit den reichhaltigen Inhaltsstoffen eines Nagellacks pflegen. Auf diese Weise wird die Nagelplatte gestärkt, was sich auf den Glanz und das Wachstum der Nägel auswirkt. Für eine schnelle Maniküre ist ein
Expresslack die richtige Wahl. Er trocknet in einer Minute. Ein weiterer beliebter Lack ist der
Fixierlack, welcher die Haltungsdauer der Maniküre verlängert und die Nägel stärkt. Es gibt auch
„bitteren“ Nagellack – ein Produkt, welches der schlechten Gewohnheit des Nägelkauens entgegenwirkt. Der unangenehme Geschmack erinnert daran, mit dieser Gewohnheit aufzuhören. Für Allergiker gibt es spezielle
hypoallergene Nagellacke, deren Zusammensetzung unbedenklich ist. Sie lösen keine Allergien aus und können von jedermann verwendet werden.
Wenn man die Zusammensetzung mehrerer Nagellacke untersucht, wird deutlich, dass alle Grundbestandteile von Lacken fast identisch sind, obwohl jeder für einen besonderen Zweck bestimmt ist. Der Unterschied zeigt sich zumeist in den letzten Zeilen der langen Zutatenlisten. In der Regel sind es die letzten Bestandteile auf dieser Liste, die für bestimmte Eigenschaften eines Lacks verantwortlich sind. Für die Herstellung der zähflüssigen Lacke wird
Nitrocellulose oder ihr Ersatz
Celluloseacetatbutyrat (CAB) in einem Gemisch aus zwei Lösungsmitteln –
Ethylacetat und
Butylacetat – aufgelöst. Nitrocellulose ist ein Stoff, der aus Baumwoll- oder Holzfasern gewonnen wird. Der Hauptnachteil von Nitrocellulose in Nagellacken besteht darin, dass sie bei längerem Tragen des Lacks eine Vergilbung der Lackschicht verursacht. Diesen Nachteil gibt es nicht bei seinem synthetischen Gegenstück – dem CAB. Jedes dieser Lösungsmittel hat seine spezifischen Eigenschaften, deren Verhältnis die Trocknungsgeschwindigkeit des Lacks auf den Nägeln bestimmt, insbesondere die Viskosität des Lacks. Beim Trocknen (Verdampfen der Lösungsmittel) hinterlässt er einen völlig transparenten, glänzenden und sehr glatten Film. Aufgrund seiner Sprödigkeit und Unelastizität erfüllt ein solcher Film jedoch nicht die Funktion eines Nagellacks. Ein unelastischer Film löst sich sehr schnell von der Oberfläche des Naturnagels, da der Nagel ständig die Form seiner Oberfläche verändert.
Um den Lack elastisch zu machen, werden der gelösten Nitrocellulosemischung
Weichmacher zugesetzt. Je mehr Weichmacher im Lack enthalten sind, desto besser ist die Qualität des Lacks und desto länger bleibt er auf der Nagelplatte. Die wichtigsten Weichmacher in Lacken sind
Phthalate, wobei
Trimethylpentanyldisobutyrat und
Triphenylphosphat am häufigsten verwendet werden.
Kampfer und einige
Harze können mit ihren weichmachende Eigenschaften ebenfalls verwendet werden. Manchmal werden Lacke mit
Alkoholen und
Estern formuliert, welche den Trocknungsprozess des Lacks beschleunigen. Die Pigmente sind für die Farbe verantwortlich.
Glimmer (Mica) kommt in der Natur vor und verleiht einen perlmuttartigen Glanz.
Kieselsäure wird benötigt, um die Pigmente zu binden und ein Absinken auf den Boden des Lackes zu verhindern. Ihr Nachteil ist, dass sie den Glanz der Beschichtung verringert.
Titandioxid, ein weisses Pigment, ist dafür verantwortlich, dass der Lack dicht und transparent ist.
Bismuth Oxychloride hat einen ausgeprägten Perlglanz.
Experten halten folgende Inhaltsstoffe für kritisch.
Nitrosamine entstehen unbeabsichtigt bei der Herstellung von Nagellack und können krebserregend sein. Der Konservierungsstoff
Formaldehyd kann allergische Reaktionen auslösen.
Benzophenon soll den Lack vor Sonneneinstrahlung schützen, kann sich aber negativ auf den Hormonhaushalt auswirken. Der Weichmacher
Triphenylphosphat (kurz: TPHP) sorgt zwar für einen schönen Glanz, kann aber den Hormonhaushalt und die Gesundheit beeinträchtigen. Viele Nagellacke enthalten das Lösungsmittel
Toluol. Dieses kann langfristig Leber, Nieren und Nerven schädigen. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, dann sollte man beim Kauf immer eine dieser Lacke aussuchen:
3-free Lacke enthalten kein Formaldehyd, Toluol und keine Phthalate.
4-free & 5-free Nagellacke verzichten zusätzlich auf Kampfer, Formaldehydharze und/oder Kolophonium.
7-free Lacke sind zusätzlich vegan.
Hier sind einige Tipps zur Verwendung von Nagellack:
- Am einfachsten ist es, den Nagellack nach der Drei-Streifen-Methode aufzutragen: Zuerst wird ein Streifen Nagellack in der Mitte des Nagels zur Spitze hin aufgetragen, dann wird der Vorgang auf der rechten und linken Seite der Nagelplatte wiederholt.
- Nagellack sollte nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Es gibt die Meinung, dass Nagellack im Kühlschrank nicht so schnell trocknet. Das stimmt aber nicht, denn Nagellack wird nach längerer Lagerung im Kühlschrank steif und blättert leichter ab.
- Lagern Sie den Lack richtig: am besten in einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur.
- Schütteln Sie die Flasche vor dem Auftragen nicht, sondern rollen Sie diese zwischen den Handflächen hin und her.
- Vor dem Lackieren tupfen Sie am besten ein wenig Vaseline auf die Haut um den Nagel. Auf diese Weise können keine Rückstände haften bleiben und der Nagellack bleibt genau dort, wo er sein soll.
- Verwenden Sie am Ende der Maniküre unbedingt Nagelöl, um die Nagelhaut zu pflegen. Verreiben Sie zwei Tropfen des Öls in den Handflächen und massieren Sie die Nagelbetten damit ein. Auf diese Weise können die Nägel gesund wachsen.
- Vermeiden Sie es, Ihre Nägel direkt nach dem Duschen oder Baden zu lackieren. Nach einem langen Bad oder einer Dusche sind die Nägel aufgequollen und weich. Eine Schicht Nagellack, welche auf solche Nägel aufgetragen wird, kann die Nägel langfristig beschädigen. Ausserdem hält der Nagellack dann nicht lange. Deshalb sollte man nach dem Duschen oder Baden immer mit dem Auftragen des Nagellacks abwarten, bis die Nägel hart sind.
- Damit Nagellack länger hält, muss die Oberfläche fettfrei sein. Vor dem Auftragen des Nagellacks müssen alle fettigen Rückstände entfernt werden. Die Nägel müssen ausserdem von Nagellackentferner und Schmutzpartikeln gereinigt werden. Verwenden Sie dazu Seife und Wasser.
- Öffnen Sie beim Kauf die Flasche und sehen Sie sich den Pinsel an. Es sollte weder zu kurz noch zu lang sein, damit der Pinsel den Boden der Flasche nicht berührt. Die Borsten sollten zueinander passen, gleichmässig sein, keine Knicke aufweisen oder unterschiedlich lang sein, um das Auftragen des Lacks zu erleichtern.
- Achten Sie auf das Verfallsdatum. Der Lack sollte nicht länger als ein Jahr gelagert werden.
- Verwenden Sie einen Nagellackentferner ohne Aceton, da dieses die Nägel stark austrocknet.
Es gibt viele Arten von Lacken und ihre Klassifizierung ist ziemlich umfangreich. Lassen Sie sich einfach von Ihrem Geschmack und Ihren Vorlieben leiten und achten Sie natürlich auf die Zusammensetzung.